Stephan Christ: Rede zum Verbrenner-Aus (Antrag CDU)

Rede Stephan Christ© Plenar TV

Rede TOP 35: Technologieoffen in die Zukunft – es braucht das Aus vom Verbrenner-Aus! (Antr. CDU)

- Es gilt das gesprochene Wort -

Sehr geehrte Frau Präsidentin,

verehrte Kolleg*innen,

eins ist klar: Wir können nicht länger Jurassic Park betreiben. Wir haben nicht mehr länger die Möglichkeit, fossile Energien aus erdgeschichtlichen Zeiten in rauen Mengen aus dem Boden zu holen und gedankenlos zu verheizen. Unsere Energieversorgung muss, nein, sie wird sich ändern.

Und dann kommen wir nämlich zu dem entscheidenden Problem, liebe Kolleg*innen von der CDU: Ein Verbrenner produziert viel heiße Luft und wenig Bewegung. Egal, ob mit Diesel oder Benzin angetrieben. Und wenn E-Fuels erst noch synthetisch hergestellt werden, wird’s noch schlimmer. Und darüber, wie wir unsere ohnehin ambitionierten Ausbaupläne für die Erneuerbaren noch ambitionierter gestalten werden, haben wir da noch gar nicht gesprochen.

Das ist nicht Ideologie, sondern Physik!

Richtig ist: Wir brauchen Verbrennungsmotoren, die dann alternative Kraftstoffe tanken. Aber nur dort, wo es (noch) nicht anders geht: Flugverkehr, Schiffsverkehr und Landwirtschaft sind Beispiele. Aber wir brauchen sie nicht in PKWs – und nur für die gilt das Verbrenner-Aus.

Sand. Ne ganze Menge Sand streuen sie in die Augen. Sie suggerieren mit Ihrem Antrag, die breite Masse der Autos könnte mit alternativen Kraftstoffen betankt werden. Verbrenner sind und bleiben ineffizient. Die Erzeugung alternativer Kraftstoffe verschlingt zu viel Energie und auch Geld. Wer soll sich das in der Breite der Gesellschaft leisten?!

Sie fordern unter anderem die entsprechende Tank- und Ladeinfrastruktur aufzubauen. Alles parallel? Wären die dafür nötigen Milliarden an anderer Stelle nicht besser eingesetzt?

Zum Beispiel für eine intelligentere, zielgerichtete Förderung für diejenigen, die diese Unterstützung benötigen, für eine Demokratisierung der E-Mobilität. Wer für 60, 70, 80.000 Euro ein Auto kauft, braucht keine Förderung. Wer aber ein günstiges E-Auto kaufen möchte, findet keins. Da müssen die Hersteller ran – und da wäre Unterstützung sinnvoll.

Für eine Antriebswende in dem Tempo, das wir anschlagen müssen, müssen wir uns auf die besten Optionen konzentrieren. Beim motorisierten Individualverkehr ist das das E-Auto! Für eine Verkehrswende ist hingegen noch deutlich mehr nötig.

Das alles wissen Sie. Sie haben Ihre Zeit hier genutzt für einen Ihrer Schlager im EU-Wahlkampf. Aber für solche Manöver ist das Thema zu wichtig! Das werden wir in den Ausschussberatungen deutlich machen.

Hören Sie auf VW, hören Sie auf Oliver Blume: „Ich wünsche mir Klarheit und ein Ende der Debatten. Man sollte bei der Entscheidung bleiben.“

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