Sina Beckmann: Rede zu Schiffsrecycling (Antrag SPD/Grüne)

Rede TOP 38: Stärkung der maritimen Wirtschaft in Niedersachsen durch nachhaltiges Recycling (Antr. SPD/Grüne)

- Es gilt das gesprochene Wort -

Vielen Dank Frau Präsidentin, liebe Kolleg*innen,

das Beste kommt - wie immer - zum Schluss! Dieses Plenum haben wir uns viel mit der maritimen Wirtschaft beschäftigt. Mit dem Unfall an der Huntebrücke, mit den Folgen für die Häfen Nordenham, Brake und Oldenburg und auch mit dem Ausbau des Hafens Cuxhaven.

Warum haben wir das getan? Weil es wichtig ist! Weil die Häfen bedeutend sind für unsere niedersächsische Wirtschaft und weil wir als rot/ grün hier einen wichtigen Fokus legen, meine Damen und Herren!

Gemeinsam mit den Ministern Meyer und Lies und NPorts setzen wir Projekte um und packen an! Hier mal drei davon:

• Das LNG-Terminal in Wilhelmshaven - bald auch mit grünen Gasen!

• Das Planfeststellungsverfahren für den Liegeplatz 3 in Brake

• Und der Großschiffsliegeplatz in Emden

Wir von den Grünen wissen: wir brauchen die Häfen für die Transformation Niedersachsens! An den Häfen führt kein Weg vorbei beim Ausbau der erneuerbaren Energien! Und die Häfen sind Wirtschaftsmotoren des Landes!

Und weil wir das wissen, legen wir heute diesen Antrag „Stärkung der maritimen Wirtschaft in Niedersachsen durch nachhaltiges Recycling“ vor. Denn wir wollen der Branche weitere Wege in die Zukunft ermöglichen. Und die Unternehmen sagen uns auch ganz klar: „Wir wollen unsere Häfen wirtschaftlich stark und nachhaltig aufstellen.“ Genau dafür haben wir diesen Antrag vorbereitet.

Und der betrifft nicht nur die Zukunft Niedersachsens, sondern auch die Zukunft unseres Planeten! Denn es geht um das gesamte Recycling im maritimen Bereich und das große Potenzial. Wir sind jetzt in einer Zeit, in der Nachhaltigkeit und ökologische Verantwortung nicht mehr nur Schlagworte sind, sondern Leitprinzipien unserer Handlungen. Die Transformation unserer Hafenwirtschaft ist nicht nur eine Notwendigkeit, sondern eine Chance, eine Chance für Wachstum, Innovation und Arbeitsplätze.

Um das mal etwas zu konkretisieren, lassen Sie mich drei entscheidende Fakten hervorheben:

1. Die Hong Kong International Convention setzt ab nächstem Jahr verbindliche Standards für das Recycling von Schiffen und maritimen Komponenten, die wir aktiv umsetzen müssen, um unsere Umwelt zu schützen.

2. Niedersachsen hat bereits eine starke maritime Industrie, die das Potenzial hat, eine Vorreiterrolle im Bereich des nachhaltigen Schiffsrecyclings einzunehmen.

3. Eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft im maritimen Bereich birgt ein enormes Wertschöpfungspotenzial und schafft Arbeitsplätze für die Zukunft.

Holger Lange, der Vorsitzende der VKU-Landesgruppe Küstenländer sagt zu unserem Antrag „Das nachhaltige Ressourcenmanagement ist für die niedersächsischen Häfen von großer Bedeutung. In Norddeutschland gibt es mehrere potentielle Standorte für das maritime Recycling - deshalb wollen wir Ihren Antrag mit in die anderen 5 norddeutschen Bundesländern nehmen. Denn gemeinsam ist man noch stärker!“ Das ist eine tolle Rückmeldung und zeigt, dass wir den Nerv der Zeit und der. rasche treffen.

Auch in meinem letzten Gespräch mit den Mitgliedern der Emdener Hafengesellschaft wurde mir deutlich signalisiert: „Schafft uns die Voraussetzung für den neuen Wirtschaftszweig Recycling!“

Dazu muss man wissen: Derzeit werden viele Schiffe und maritime Komponenten in ferne Länder transportiert, um dort abgewrackt zu werden. Ein Wahnsinn! Das ist nicht nur ökologisch bedenklich, sondern auch ökonomisch kurzsichtig. Wir müssen die Kapazitäten für eine vollständige maritime Kreislaufwirtschaft schaffen, um Wertschöpfung hier vor Ort in Niedersachsen zu generieren und gleichzeitig unsere Umwelt zu schützen.

Und genau deshalb kommt unser Antrag zur richtigen Zeit. Indem wir das Recycling im maritimen Bereich stärken, können wir nicht nur Arbeitsplätze schaffen und die Wirtschaft ankurbeln, sondern auch einen bedeutenden Beitrag zum Umweltschutz und zur Energiewende leisten. So lässt sich doch beschwingt ins Wochenende gehen, oder liebe Kolleg*innen? Ich freue mich auf die Beratungen im Ausschuss und möchte hier die Mitberatung im Umweltausschuss beantragen.