Pascal Mennen: Rede zu Jugendlichen ohne Schulabschluss (Antrag CDU)

Rede Pascal Mennen© Plenar TV

Rede TOP 37: Für jeden eine Perspektive schaffen - Anteil der Jugendlichen ohne Schulabschluss minimieren!

- Es gilt das gesprochene Wort -

Sehr geehrte Frau Präsidentin,

Sehr geehrte Abgeordnete,

jeder junge Mensch, der die Schule ohne Abschluss verlässt, ist einer zu viel. Das Thema begegnet mir auch in meinen wöchentlichen Schulbesuchen und glauben Sie mir: als Lehrer tut mir jeder junge Mensch ohne Schulabschluss in der Seele weh. Darum zielt dieser Antrag in eine richtige Richtung, das haben alle Ebenen auch bereits erkannt und deshalb wird bereits gehandelt.

Im Kern gilt es zum Thema Schulabbruch aber zunächst drei Dinge zu erkennen:

1. Warum brechen Jugendliche die Schule ab?

2. Was können wir rechtzeitig und präventiv dagegen tun?

3. Wie können zuständige Organisationen und vorhandene Projekte nach einem Schulabbruch effizienter miteinander verzahnt werden?

Ein häufiger Grund für einen Schulabbruch sind psychische Erkrankungen und deren Behandlung. Es ist deshalb richtig, dass wir diesen nach Corona zunehmenden Wert erkannt haben und mit unserem ersten eigenen Haushalt die Stellen der Schulsozialarbeit verstetigt und die Schulpsychologie ausgebaut haben. Zusätzlich gibt es mentale Erste-Hilfe-Kurse mit begleitendem E-Leraning, Schulungen für Klassenlehrkräfte und etwa 1500 Beratungslehrkräfte mit einem frisch aktualisierten Curriculum.

Anrede,

eine solche frühzeitige Prävention ist wichtig aber nicht alles. Schulabbrüche gibt es an allen Schulformen. Das Problem: Es gibt keine standardisierte Herangehensweise. Vielmehr ist jeder Einzelfall individuell zu betrachten.

Für Schüler*innen mit unterschiedlichen Unterstützungsbedarfen gibt es zusätzlich vielfältige Maßnahmen, um alle Beteiligten zu unterstützen. Hier stehen auch digitale Lern- und Diagnosetools zur Verfügung, die die individuelle Lernentwicklung begleiten und transparent machen.

Es gibt insgesamt um unsere Schulen herum ein breites Beratungsnetz, wie auch die Berufsagenturen. Regelmäßig finden auch Sprechstunden der Berufsfachkräfte in der Schule statt, diese können die Schüler*innen sogar direkt kontaktieren. Unter anderem dazu identifizieren Lehrkräfte zwei Mal im Schuljahr gezielt junge Menschen, die ein Beratungs- und Unterstützungsangebot benötigen.

Anrede,

Sie sehen selbst in dieser immer noch sehr komprimierten Zusammenfassung: Das Thema ist durchaus bereits im Fokus.

Können wir noch mehr tun, um diese problematische Entwicklung zu bremsen?

Meine Antwort lautet: Ja, klar, das müssen wir. Dabei sollten wir auch die Resilienz junger Menschen stärken, besonders vulnerable Gruppen in den Fokus nehmen, Lernwege individualisieren und Berufsorientierung ausbauen. Daran arbeiten wir z.B. mit dem Freiräumeprozess und in der Berufsorientierung ist einiges im Aufbruch, wie wir in einer ausführlichen Unterrichtung im Kultusausschuss gehört haben.

Darum lassen Sie uns im Ausschuss gemeinsam an weiteren Lösungen arbeiten, damit junge Menschen zukünftig noch besser aufgefangen werden und die Schulabbrüche sinken.

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